Dojo-Zeiten - die idealen Entlastungszeiten
© Natascha Zickbauer
In der chinesischen Philosophie der 5 Wandlungsphasen gibt es im Jahresverlauf 4 Übergangszeiten zwischen den Jahreszeiten, die sogenannten Dojozeiten. Die erste Übergangszeit des heurigen Jahres startet mit dem 27.1. und endet mit dem 13.2. Alle Dojozeiten sind in der taoistischen Philosophie dem Element Erde zugeordnet.
Erde ist Sinnbild für Transformation, für Wandlung. In der chinesischen Medizin sind ihr die Organe Magen und Milz/Bauchspeicheldrüse zugeordnet, welche maßgeblich an einer gesunden Verdauung beteiligt sind. Ihre Aufgabe ist es „Reines von Unreinem zu trennen“, was bedeutet, dass aus der Nahrung die wichtigen Bestandteile in unseren Körper aufgenommen werden müssen, um daraus gute Energie aufzubauen und andererseits alles Unbrauchbare weiterzuleiten, damit es ausgeschieden werden kann.
Es heißt, das Erdelement ist der Drehpunkt des menschlichen Organismus.
Die „Schule der Mitte“ ist eine bedeutende Richtung innerhalb der chinesischen Medizin, die ihren Ursprung in der Jin-Dynastie (265–420 n. Chr.) hat. Der Arzt Li Dong Yuan (1180–1251) gilt als Begründer dieser Schule. Er legte besonderen Wert auf die Stärkung der Milz und des Magens.
Es gibt auch einen seelischen Aspekt für jedes Element. Dem Erdelement wird die Klarheit, das Denken, Verstehen und die Konzentration zugeordnet.
Wir können uns vorstellen, dass jede Informationsaufnahme auch verarbeitet werden muss, dies ist die Leistung eines gut funktionieren Erdelements.
Konzentrationsstörungen, ständiges Grübeln und Gedankenkreisen sind neben Verdauungsstörungen im klassisch körperlichen Sinn Anzeichen für ein Ungleichgewicht in diesem Element.
Gerade die erste Übergangszeit im Jahr ist besonders geeignet, um den Ballast und das eine oder andere Kilo zuviel durch Keks, Glühwein oder fetten Gänsebraten wieder loszuwerden. Aber auch jene, die von der Konstitution her ein schwaches Verdauungssystem haben, geplagt sind von Blähungen, nicht an Gewicht zunehmen können oder an vielen Unverträglichkeiten leiden profitieren von der Beschäftigung mit dem Erdelement.
Es ist eine gute Zeit um neue Gewohnheiten im Leben zu etablieren denn auch Transformationsprozesse im geistigen Sinne werden nun besonders gut unterstützt.
So kann ich mich fragen:
Bin ich in meiner Mitte?
Was braucht es, damit ich wieder in meine Balance gelange?
Welche Werte sind mir wichtig und lebe ich diese oder werde ich in meiner Kreativität und in meiner Freiheit eingeschränkt?
Womit wir auch schon beim Holzelement angelangt sind, Sinnbild für das Leben im Allgemeinen, für das Wachsen, für das Schaffen, für mein in mir angelegtes Potential.
Ich freue mich, dass ich gerade in dieser Zeit eine Gruppe von Menschen im Kloster Pernegg für eine Woche begleiten darf, in der wir uns ausführlich diesen Themen widmen werden.
Wir genießen nahrhaftes, entlastendes Essen, Bewegung in der Natur sowie Gesundheitsübungen aus dem Qi Gong. Auf geistiger Ebene werden Meditationen und Wissensvermittlung sowie Raum und Zeit für sich selbst zum Nachspüren angeboten.
Sodass wir schließlich gestärkt werden in unserer sanften, freundlichen, großzügigen und mütterliche Natur, als die höchste Tugend der Erde.